Imprägnierung - Was genau bringt das?
So imprägnierst du richtig
Waschen oder sprühen?
Du bist draußen unterwegs, am Motorrad oder in den Bergen. Plötzlich wird es düster, Wolken ziehen auf, es beginnt zu regnen. Spätestens jetzt bist du froh, eine wasserdichte Kleidung angezogen zu haben. Doch wie funktioniert es, dass Regen von Funktionstextilien einfach abperlt? Das Zauberwort heißt Imprägnierung! In der Regel werden Textilien, wie zum Beispiel Outdoorbekleidung, Softshell-Jacken, Motorradbekleidung, Zelt-Stoffe, Segelbekleidung, Schuhe und dergleichen imprägniert.
Aber was genau bringt eine Imprägnierung? Wasserdichtheit und Imprägnierung haben nur bedingt miteinander zu tun. Für die Wasserdichtheit verantwortlich ist eine Schicht in der Funktionstextilie, die Membran. Eine Jacke, die außen völlig nass ist, kann trotzdem noch wasserdicht sein. Aber wenn eine Funktionsjacke klatschnass auf der Haut klebt (und das vielleicht noch bei kaltem Wind), dann ist das kein besonders angenehmes Gefühl. Hier kommt die Imprägnierung ins Spiel. Diese sorgt dafür, dass das Wasser nicht in die oberen Materialschichten eindringen kann, sondern daran abperlt und der Stoff somit trocken bleibt. Der Abperleffekt hilft also, das Wasser schneller vom Textil abgleiten zu lassen. Theoretisch könnte man diesen Effekt auch erreichen, in dem man die Textilie wachst oder ölt. So wurde früher übrigens auch "Ölzeug" gefertigt, dass in der Schifffahrt getragen wurde. Das Problem dabei: diese Art der Imprägnierung beeinträchtigt die Wirkung der Membran. Sie kann dann keine Feuchtigkeit mehr nach außen abgeben, ist also nicht mehr „atmungsaktiv”. Die Kleidung wird dann von innen her nass. Deshalb ist die richtige Imprägnierung wichtig.
Wie imprägnierst du richtig? Als Beispiel sehen wir uns den Prozess bei einer Jacke an: Vor dem Imprägnieren musst du die Jacke waschen. Dazu müssen natürlich Fremdgegenstände aus den Taschen entfernt werden, aber auch abnehmbare Protektoren sollten nicht mitgewaschen werden.. Dann alle Reißverschlüsse schließen (damit sie in der Maschine nicht am Gewebe scheuern und es beschädigen) und ab in die Waschmaschine und mit geeignetem Waschmittel waschen. Danach trocknen lassen. Wenn ein Trockner vorhanden ist, bitte unbedingt die diesbezüglichen Hinweise am Pflegeetikett beachten. Dann ist es auch schon soweit: Bringe die Sprühimprägnierung an. Je nach Hersteller kann es sein, dass du diese durch Wärme mit einem Fön oder im Trockner aktivieren musst.
Imprägniersprays funktionieren übrigens bei jedem Modell. Der Spray wird vollflächig nur auf der Außenseite des Textils aufgetragen. Sprühimprägnierungen sind insbesondere auch bei Ski-, Regen- bzw. Motorradjacken und Bekleidung mit Isolationsfüllung empfehlenswert. Mit dem Imprägnierspray kannst du zudem beanspruchte Stellen gezielt und besonders gründlich behandeln (wenn z.B. Träger eines Rucksackes scheuern).
Was ist eine Einwaschimprägnierung? Einwaschimprägnierungen sind praktisch, sollten aber nicht bei allen Membranen angewandt werden, da die Atmungsaktivität beeinträchtigt werden kann. Durch das vollständige Bad im Imprägniermittel wird auch die Innenseite des Textils behandelt, wodurch bei porenlosen Polyurethan-Membranen wie Dermizax der Feuchtigkeitstransport von innen nach außen erschwert wird. Bei PTFE-Membranen (zum Beispiel Gore-Tex), tut dies der Dampfdurchlässigkeit jedoch keinen Abbruch, beziehungsweise ist der Effekt so gering, dass kein Unterschied spürbar ist.
Unsere Service-Profis bei Grötzmeier imprägnieren für unsere Kundinnen und Kunden allerdings mit der Sprüh-Imprägnierung.
Fazit zum Imprägnieren der Regenjacke. Ob Einwaschimprägnierung oder Imprägnierspray hängt vom Material ab. Die „beste” Imprägnier-Methode gibt es nicht:
• Bei porenlosen Membranen (wie beispielsweise Dermizax) und gefütterten Hardshelljacken empfehlen wir ein Imprägnierspray, da dieses die Funktionalität der Materialien nicht beeinträchtigt.
• Bei mikroporösen Membranen (wie zum Beispiel Gore-Tex) kannst du hingegen sowohl mit der Einwaschimprägnierung, als auch mit der Sprühflasche ans Werk gehen.
• Beachte in jedem Fall immer die Hinweise der Hersteller. Jede Methode hat gewisse Vor- und Nachteile. Hat man am Ende jedoch alles richtig gemacht, perlt das Wasser wieder sauber ab und es herrscht weiterhin ein angenehmes Klima unter der Jacke. Der nächste Regen kann dann also kommen!
Was tun, wenns nass durchgeht? Wenn es bei Funktionstextilien tatsächlich mal nass durchgeht, dann hilft Imprägnieren nichts mehr. Der Grund dafür ist, dass dann die Membran beschädigt ist. In diesem Fall muss das Kleidungsstück repariert werden. Wir erstellen dir dafür gerne ein Reparatur-Angebot. Übrigens: Wenn du das Imprägnieren lieber unseren Profis überlassen möchtest, übernehmen wir das gerne für dich. Gerne erstellen wir dir ein Angebot dafür.